Saubere und emissionsfreie Antriebstechniken: Umgebauter Busbetriebshof der RSAG eingeweiht

Schritt für Schritt zu einer klimaneutralen Busflotte: Im Beisein von Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und vielen weiteren Gästen hat die Rostocker Straßenbahn AG heute ihren umgebauten Busbetriebshof in Rostock-Schmarl feierlich eingeweiht. Seit kurzem sind auf den Rostocker Straßen die ersten Biomethan-Busse und neue moderne Elektrobusse unterwegs. Parallel dazu wurde in den vergangenen sechs Monaten die notwendige Infrastruktur zum Laden und Tanken auf dem Busbetriebshof errichtet. Nach erfolgreichem Probebetrieb können nun alle technischen Anlagen in vollem Umfang genutzt werden.  

„Unsere klimafreundliche Busflotte wird über die nächsten Jahre weiter wachsen. Mit der neu errichteten Ladeinfrastruktur und Biomethan-Tankstelle haben wir wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die älteren Dieselfahrzeuge planmäßig durch Busse mit alternativen Antrieben zu ersetzen“, betonten die RSAG-Vorstände Yvette Hartmann und Jan Bleis bei der Einweihung vor Ort. „Der Umbau bei laufendem Betrieb war mit besonderen Herausforderungen verbunden. Unser Dank gilt dem Architekten Kai Luetkens sowie allen beteiligten Planern, Baufirmen und Ämtern für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes. Auch für die finanzielle Unterstützung durch den Bund und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock sind wir sehr dankbar“.

Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger bekräftigte: "Rostocks klimafreundlicher Kurs bekommt mit dem heutigen Tag wieder einen sauberen Schub. Der für gut fünf Millionen Euro, auch mit Fördermitteln des Bundes, umgebaute Busbetriebshof steht für eine Infrastruktur der Zukunft. Die Antriebstechniken Elektroenergie und Biomethan bekommen hier immer mehr die ihnen zustehenden Hauptrollen, denn sie sparen Kohlendioxid ein und schützen damit das Klima. Ab 2035 möchte die RSAG ganz auf Dieselbusse verzichten. Dies ist der richtige Weg zu unserer klimaneutralen Stadt."  

„In den kommenden Jahren müssen wir die CO2-Emissionen schnell und effektiv senken. Die BIO-CNG-Tankstelle - hier direkt am Betriebshof der RSAG - ist ein gutes Beispiel für die Nutzung von Synergien zum Erreichen unserer gemeinsamen Ziele. Denn zum Jahreswechsel werden wir die Tankstelle um eine zusätzliche öffentliche Zapfsäule für unseren Fuhrpark und den Güternahverkehr erweitern“, sagte Ute Römer Vorstand der Stadtwerke Rostock.

Neue Anlagen auf dem Busbetriebshof
Der Umbau erfolgte in mehreren Teilprojekten und beinhaltete auch die Neuordnung der Verkehrs- und Abstellflächen. Für die neuen bzw. in größerem Umfang genutzten Antriebstechniken Biomethan und Elektroenergie wurde die freistehende Fläche auf dem Busbetriebshof mit der entsprechenden Infrastruktur versehen. In den nächsten Monaten erfolgt noch die Montage eines großen Carportdaches, so dass die Busse zum Winter auch trocken stehen werden. Die Flotte auf dem umgebauten Busbetriebshof der RSAG umfasst aktuell 85 Busse.  

Elektroenergie für mehr Elektromobilität beim Bus
Für die Elektrobusse sind nun die ersten acht Ladepunkte einsatzbereit. Geladen werden die Elektro-Busse über Nacht ausschließlich mit grünem Strom der Stadtwerke Rostock AG. Allerdings wird für das Laden der Batterien ein deutlich höherer Strombedarf benötigt. Um diese Energieversorgung sicherzustellen, wurde eine modular erweiterbare Trafostation errichtet. Zurzeit hat diese Station eine Leistung von 1,8 Megawatt und versorgt jeden der acht Ladepunkte mit 150 Kilowatt. In den nächsten Jahren wird die Anlage in mehreren Bauabschnitten erweitert, so dass mit der kompletten Umstellung der Busflotte im Jahr 2034 insgesamt 38 Ladepunkte verfügbar sein werden. Die Station ist in fertigem Zustand für eine Gesamtleistung von circa 3,6 Megawatt ausgelegt.

Bio-CNG: Biomethan als neuer Kraftstoff
Durch die Stadtwerke Rostock AG wurde in den vergangenen Monaten eine Biomethantankstelle auf dem Gelände der RSAG errichtet. Die Stadtwerke sind wie die RSAG von diesem Kraftstoff überzeugt und haben in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Tankstellen mit Compressed Natural Gas (CNG) aus Biomethan in Betrieb genommen. Die neueste hochleistungsfähige Bio-CNG-Tankstelle befindet sich nun auf dem Busbetriebshof der RSAG. Sie ist speziell auf die Anforderungen von Bussen sowie Last- und Nutzfahrzeugen ausgelegt.
An der Einfahrt steht die Verdichterstation, mit der das Biomethan von einem Gasdruck von etwa 15 bar auf 300 bar hochverdichtet wird. Die Betankung erfolgt über zwei Tanksäulen, die auf einer eigens errichteten Tankspur stehen. Nur etwa 8 bis 12 Minuten dauert die Betankung eines Busses. Damit können die Biomethan-Busse Tagesumläufe mit bis zu 400 Kilometern absolvieren. Die gesamte Anlage ist so ausgelegt, dass in den nächsten Jahren bis zu 50 Busse mit Biomethangas betankt werden können.

Wie entsteht eigentlich Bio-CNG?
Bei dem Biomethangas handelt es sich um ein zertifiziertes Gas aus landwirtschaftlichen Abfällen. Organische Reststoffe, wie z.B. Abfall aus der Biotonne, Gülle und Mist dienen als Rohstoff für die Herstellung von Biogas. Diese Bioabfälle werden durch die anaerobe Vergärung zu Biomethan und Gärreststoffen (Düngemittel) umgewandelt. Das Biomethan wird für das Gasnetz aufbereitet, eingespeist und an den Verbrauchsort transportiert. Damit kann die RSAG das Biomethan als Kraftstoff an ihrer eigenen CNG-Tankstelle entnehmen. Das mit dem CNG-Verkehr freigesetzte CO2 wird durch die Photosynthese für das organische Pflanzenwachstum genutzt. Damit schließt sich der Kreislauf.  

RSAG bedankt sich für die Förderung
Die Kosten für den Umbau des Busbetriebshofs liegen bei rund 5,7 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock unterstützen das Vorhaben mit rund 1 Million Euro. Etwa 925.000 Euro stammen dabei vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).

Die Stadtwerke Rostock AG ist Betreiber der neuen Bio-CNG-Tankstelle und hat eine weitere Zuwendung von 365.000 Euro für die entsprechende Errichtung der Betankungsinfrastruktur für die Biomethan-Busse vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erhalten.

Kontakt

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